
Erster Test der Mess-Sensorik im Sonnenhof
Im Rahmen des Forschungsprojekts zur „Entwicklung eines telemetrisch multisensorischen Dekubitus-Prophylaxe-Systems“ (DekuProSys) fand am Dienstag, den 26.03.2019 ein erster Test der entwickelten Sensorik im Sonnenhof statt.
Erster Test der Mess-Sensorik im Sonnenhof
Am Dienstag wurde die Sensortechnik zur Messung der Beschleunigung und Lage mit den im Sonnenhof eingesetzten Matratzen getestet. Das Besondere an dieser Sensorik ist, dass diese bereits kleinste Veränderungen messen und somit auch bei Kindern angewandt werden können.
Der Test war vorerst für gesunde Erwachsene ausgelegt. Interessierte konnten sich auf die Matratzen legen und sich „vermessen lassen“.
Da Kinder viel kleiner sind und eine andere Gewichtsverteilung aufweisen, bauten Studierende der Technischen Universität Berlin unter Leitung von Herrn Gallinger, dem DekuProSys-Projektingenieur, die Puppe „Eileen“, um simulierte Messwerte für ein dreijähriges Kind erheben zu können.
Die eingesetzte Sensorik wurde eigens von der Technischen Universität Berlin entwickelt. Da es sich hierbei um eine noch nie dagewesene Sensortechnik handelt, weisen die eingesetzten Sensoren noch eine Verkabelung auf. Die folgenden Messungen sollen dann kabellos erfolgen, so wie es im Projekt vorgesehen ist.
DekuProSys
Entwicklung eines telemetrisch multisensorischen Dekubitus-Prophylaxe-Systems.
Ein neues System soll besonders junge Pflegebedürftige vor Dekubitus schützen.

Motivation
In der Palliativpflege sind Hautläsionen und Druckgeschwüre (Dekubitus) bei immobilen Patienten häufige und schwerwiegende Komplikationen. Besonders gefährdet sind neben älteren Patienten auch Kleinkinder bis zu einem Alter von fünf Jahren sowie Kinder mit eingeschränkter Mobilität. Am Körper fixierte medizinische Versorgungs- und Hilfssysteme üben oft zusätzlichen Druck auf die Haut aus und begünstigen die Entstehung von Dekubitus.
Ziele und Vorgehen
Ziel im Projekt DekuProSys ist die Entwicklung eines modularen Sensorsystems, das die Umlagerung und Eigenbewegung junger Pflegebedürftiger sowie Risikofaktoren wie Feuchtigkeit und Temperatur für Gewebeschäden und Druckgeschwüre erfasst. Die Daten können auf verschiedene Informationssysteme übertragen werden, die den Pflegenden zur Verfügung stehen. Abweichende Muster in den Sensorparametern lösen Warnungen aus bzw. geben Hinweise für Präventionsmaßnahmen. Die Daten sollen dazu dienen, Lagerungs- und Mobilisationsmaßnahmen für Kinder und Jugendliche weiter zu verbessern und eine optimale Installation von medizinischen Hilfsmitteln am Körper zu ermöglichen.
Innovationen und Perspektiven
Aktuelle Systeme zur Dekubitusprophylaxe messen meist die Druckverteilung der Betroffenen und sind nur in Kombination mit systemkompatiblen Matratzen voll funktionsfähig. Das geplante Lagerungs- und Mobilisationssystem funktioniert demgegenüber unabhängig von einer Matratze und überwacht zusätzlich zur Druckverteilung auch weitere Risikofaktoren von Dekubitus.
Bild: Stand 2017

Wo wird aktuell Hilfe benötigt? Wie haben wir geholfen? Wie können Sie helfen?
Sie erfahren es, wenn Sie unseren Newsletter bestellen.
Sie können den Newsletter jederzeit abbestellen. Und wir respektieren den Schutz Ihrer persönlichen Daten. Lesen Sie dazu auch unsere Datenschutzhinweise.
Wir danken Ihnen von ganzem Herzen.