Für eine Zeit voller Leben – Menschen im Kinderhospiz
Bodo (74), ehrenamtlicher Gärtner
Bodo kümmert sich seit über zehn Jahren um den Garten der Stiftung. Er schafft damit nicht nur eine schöne Umgebung, sondern auch eine besondere Begegnungsstätte. Die Arbeit wurde ein wichtiger Teil seines Lebens.

Jahreszeiten

Bodo (74), ehrenamtlicher Gärtner

Große Bäume spenden Schatten. Auf der Rasenfläche laden jede Menge Sitzmöglichkeiten zum Verweilen ein. Hier ist Bodo in seinem Element: Er mäht den Rasen, hält Sträucher in Form, harkt im Herbst das Laub zusammen und bereitet dann den Garten für das Frühjahr vor. Seit über zehn Jahren übernimmt der 74-Jährige ehrenamtlich diese Aufgaben und sorgt dafür, dass der Garten grünt und blüht. Wenn er am frühen Vormittag in die Stiftung kommt, öffnet er den Geräteschuppen und legt los.

Der Garten ist das Herzstück der Stiftung. Er wurde nach dem Feng-Shui-Prinzip angelegt und hat überall weiche Formen und runde Pfade. Es gibt keine Kanten oder geraden Wege. Am Erinnerungsteich können Eltern, Geschwister und Freunde von verstorbenen Kindern zum Gedenken bemalte Steine ablegen.

Sein Ehrenamt für die Stiftung beschreibt Bodo als ein Geben und Nehmen. Neben den Aufgaben im Garten seien für ihn die Gespräche mit den Familien sowie Mitarbeiter:innen der Stiftung besonders wichtig. Aus einer eigenen überstandenen Krebserkrankung und dem plötzlichen Tod seiner Frau sind Bodo die Gefühle der Familien um Krankheit, Sterben, Tod und Trauer vertraut. So kann er Hilfreiches aus seiner Erfahrung beitragen.

„Das Leben ist vielfältig“, sagt er und ergänzt: „und das Sterben gehört dazu“. Die Arbeit in der Stiftung belaste ihn nicht. Er habe auch keine Berührungsängste mit den Menschen, die zu ihm in den Garten kommen. Er freue sich, mit dem gepflegten Garten dazu beizutragen, dass das Leben der Kinder und ihrer Familien trotz Einschränkungen so schön wie möglich ist.