Für eine Zeit voller Leben – Menschen im Kinderhospiz
Rebecca (39), Leiterin der Kinder- und Geschwistertrauergruppen
Rebeca arbeitet seit über zehn Jahren in der Björn Schulz Stiftung. Hier betreut sie die Angebote für trauernde Kinder.

Erinnerungsorte

Rebecca (39), Leiterin der Kinder- und Geschwistertrauergruppen

Im Garten der Björn Schulz Stiftung liegt der Erinnerungsteich. Er ist umrandet von bunt bemalten Steinen. Jeder von ihnen trägt den Namen eines verstorbenen Kindes. „Die Steine wurden von den Geschwistern und Familien liebevoll in der Zeit des Abschieds bemalt. Sie sind Teil des Abschiedsrituals, das wir mit den Eltern und Geschwistern pflegen“, erzählt Rebecca. Jeder Stein sieht anders aus und gibt den Familien und Geschwistern die Möglichkeit, sich den Abschied gemeinsam bewusst zu machen.

„Gerade die Geschwisterkinder trauern oft situativ“, erklärt Rebecca. „Im Garten gibt es viel Platz zum Spielen. In einem Moment haben die Geschwister Spaß und toben und im nächsten sind sie traurig und schauen nach dem Stein am Teich.“

In den Trauergruppen haben die Geschwister die Möglichkeit, sich auszutauschen. „Durch die Erzählungen der Kinder wird die Lücke, die das verstorbene Geschwister hinterlassen hat, mit Erinnerungen gefüllt. Wenn die Kinder mit strahlenden Augen von ihren verstorbenen Geschwistern erzählen, gibt es immer einen Moment, an dem diese Erzählungen für mich so lebendig werden, dass ich selbst das Gefühl habe, die verstorbene Person gekannt zu haben.", erklärt Rebecca.

Rebecca arbeitet schon seit über zehn Jahren in der Björn Schulz Stiftung. „Trauer ist ein ganz normales Gefühl. Es gehört zum Leben dazu und wird jedem Menschen früher oder später begegnen“.