Für eine Zeit voller Leben – Menschen im Kinderhospiz
Lea (39), und Uller (67), Bestatterin und Bestatter
Das Sterben von Kindern ist auch für Lea und Uller eine Ausnahmesituation, in der häufig ganz eigene Formen des Umgangs und des Abschieds von den Familien gewählt werden.

Abschiedswege finden

Lea (39), und Uller (67), Bestatterin und Bestatter

"Wenn ein Anruf aus der Björn Schulz Stiftung kommt, heisst das, ein Kind ist gestorben“, erklärt Uller, der schon seit vielen Jahren als Bestatter arbeitet. „Das ist auch für uns nicht alltäglich. Ich weiß, dass die Familie bei den Mitarbeiter:innen der Stiftung - auch in der Zeit nach dem Tod - in guten Händen ist. Alle wissen, was zu tun ist. So kann die Familie in einem vertrauten Umfeld die ersten Schritte gehen. Ich bin immer wieder gerührt von den kleinen Gesten und Ritualen, durch welche die Begleitung gestaltet wird“, sagt Uller und ergänzt: "Über die vielen Jahre hat sich in der Stiftung eine eigene Kultur entwickelt, mit der die Familien über die oft lange Zeit des Abschieds unterstützt werden. Dieser letzte gemeinsame Weg wird zusammen mit den Familien gut vorbereitet.“

Uller kam vor 19 Jahren zum ersten Mal in die Stiftung. Der Sonnenhof war gerade im Aufbau, am Teich lag noch kein Erinnerungsstein, der an ein verstorbenes Kind erinnert hat. Es ging darum, eine Fortbildung für die Begleitung des Abschieds der Familien von ihren Kindern und Geschwistern zu geben. Uller und Lea sind auch noch heute Dozent:innen für die Familienbegleiter:innenausbildung der Björn Schulz Stiftung.

Der Diplom-Pädagoge Uller war viele Jahr lang in der Erwachsenenbildung tätig, bevor er Bestatter wurde. Seine Tochter Lea hat sich 2014 von ihrem Vater zur Bestatterin ausbilden lassen und ist nun dabei, die neuen Wege, die ihr Vater vor fast 20 Jahren beschritten hat, für ihre eigene Generation weiterzudenken. 

Lea sagt: „Wir zeigen den Familien auf, dass es einen großen Gestaltungsspielraum rund um die Bestattung ihres Kindes gibt und unterstützen sie darin, sich die Zeit zu nehmen und den für sie richtigen Weg zu finden und zu gehen“.